Von A(automat) bis Z(ytostatika) - Unser Lager einfach erklärt
von Magdalena, 2. Ausbildungsjahr Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement
Unser Lager ist äußert vielseitig und wird oft von Azubis unterschätzt. Dabei gibt es hier so viele verschiedene Aufgaben, sodass Langweile selten aufkommt.
Nicht nur für Azubis, die eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik machen ist das Lager eine zentrale Abteilung, auch Kaufleute durchlaufen das Lager, da es eine von fünf Pflichtabteilungen ist.
Wie sieht es eigentlich in unserem Lager aus? Was passiert mit der Ware bevor Sie an den Endkunden gelangt?
Hättest Du gedacht, dass unsere Förderbandanlage 6 km lang ist? Oder dass täglich über 3300 Pakete unser Lager verlassen?
Ich werde Dir unseren Warenfluss Schritt für Schritt erklären – Vom Eintreffen der Ware bei uns bis zur Ankunft der Ware in der Apotheke.
Importwarenlager (IWL)
Beim Eintreffen der von uns im EU-Ausland bestellten Ware im Importwarenlager (IWL) muss einiges beachtet werden. Da viele Medikamente wärmeempfindlich sind, muss zunächst die Temperatur ( 2 – 8 Grad) im Laderaum des LKW gemessen werden. Die Ware wird zudem auf äußere Schäden geprüft und der Lieferschein wird kontrolliert.
Es gibt verschiedenen Arten von Medikamenten – man unterscheidet grundlegend einmal in Kühl- und Trockenware. Dann gibt es auch noch Medikamente, die eine spezielle Handhabung benötigen. Zum Beispiel Zytostatika (gesundheitsgefährdend für gesunde Menschen) oder Betäubungsmittel (BTM), die in einem extra Tresorraum aufbewahrt werden müssen. Die Medikamente werden nach dem „Vier-Augen-Prinzip“ nach Charge (Herstellungsserie eines Arzneimittels) und Verfall sortiert und im automatischen Kleinteilelager (AKL) eingelagert.
Kennzeichnung
Da die eingekauften Medikamente aus verschiedenen Ländern der EU importiert werden, sind die Umverpackungen und die Beipackzettel meist nicht auf Deutsch. Da die Medikamente jedoch auf dem deutschen Markt verkauft werden sollen, werden in der Kennzeichnung deutsche Etiketten und Beipackzettel hinzugefügt. Ist die Ware fertig umgepackt, so wird diese wieder im AKL eingelagert.
Verkaufswarenlager (VWL)
Im Verkaufswarenlager wird die zuvor in der Kennzeichnung gefertigte Ware, zum Versand vorbereitet und verschickt.
Die Ware wird anhand des Kundenauftrags zusammengestellt (kommissioniert). Dazu gibt es spezielle Behälter, in deren Barcode die sogenannte Kommissionierliste (Auflistung der bestellten Medikamente) hinterlegt ist. Mit Handscannern, die mit unserem Warenwirtschaftssystem verbunden sind, kann der Barcode gescannt werden und es wird angezeigt, welches Medikament in welcher Menge in den Behälter muss.
Es gibt auch noch eine andere Art zum Kommissionieren und zwar mit dem Schnelldrehautomat (SDA). Diese Automaten kann man sich vorstellen wie ein Laufband an dem rechts und links Kanäle sind, die mit Medikamenten befüllt sind. Sobald der Barcode eines Kommissionierbehälters gescannt wurde, „fahren“ die Medikamente über das Laufband zum entsprechenden Behälter.
Der Automat kann bei voller Ausschöpfung erhebliches Leisten. Es können dann bis zu 6250 Packungen pro Sekunde vom Automaten ausgeworfen werden.
Ist der Auftrag fertig kommissioniert, laufen die Behälter auf die Packetagen. Es gibt insgesamt 54 Packstationen, diese werden auch alle benötigt. Vor allem abends, wenn die letzten Bestellungen der Apotheken gepackt werden, kann es schon mal hektisch werden.
Auf der Packstation werden nun die Medikamente in Versandpakete gepackt. Dabei muss natürlich darauf geachtet werden, dass die Ware beim Transport nicht beschädigt werden kann.
Schließich muss auf der Versandrampe die Ware noch verladen werden und schon geht’s ab in die Apotheke.
Ich hoffe ich konnte Dir einen kleinen Einblick in unser Lager geben. Falls Du Dich für eine Ausbildung zum Fachlagerist interessierst, kannst du gerne hier nachlesen was dich sonst noch erwartet.
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